Zur Person

Bild

Brief Iván Eröd an Georg

Du bist, wie jeder von uns, doch noch mehr als wir, ein Unikum. Du bist in jedem Augenblick in jeder Handlung Deines Lebens eine Persönlichkeit, die sich von den gesellschaftlichen und künstlerischen Zugängen unserer Zeit freizuhalte weiß und in unberührter Ehrlichkeit und Anständigkeit immer sich selbst gibt. Du liebst die Menschen und die Musik und zeigst diese Liebe offen, wie kaum einer von uns. Und Du überträgst diese Liebe an alle, die dafür empfänglich sind: Deine Schüler, Deine Freunde, die Zuhörer Deiner Musik sind Zeugen dafür. Dieser Überschwang der Gefühle ist nicht alltäglich und es schmerzt Dir, wenn Deine Hingabe nicht im gleichen Ausmaß erwidert wird. Du kannst dich - mit Recht – nicht daran gewöhnen, dass nicht jeder diese so selten gewordene Eigenschaften besitzt. Lass dich davon nicht entmutigen und bleibe der Mensch und der Künstler, der Du bist!

Aus: Ausstellungskatalog, Georg Arányi-Aschner, Komponist und Lehrer (1997): Seite 4. Brief an Georg, Iván Eröd, Wien, April 1997.

 


Interview mit Georg Arányi-Aschner

Radio Orange, Music Across, 34. Sendung, Gernot Friedbacher (2017)

Link zu Podcast: Fast ein Jahrhundert für die Musik

In dem Interview mit Gernot Friedbacher spricht Georg Arányi-Aschner, damals 94 Jahre alt, von seinen musikalischen Kindheitserinnerungen, von seinem inneren Drang komponieren zu müssen und seinen Erfahrungen als zeitgenössischer Komponist. Untermalt wird das Interview von eigenen Kompositionen, sowie von Musik, die in seinem Leben Bedeutung hatte.

 


Georg Arányi-Aschner - Nachruf (Ausschnitt)

Er war ein ungeheuer liebenswürdiger Charakter, der kaum einmal laut oder ungehalten sein konnte. Wenn er sich einmal über Dinge geärgert hat, äußerte sich das eher durch eine stille Traurigkeit als durch laute oder aggressive Worte. Das Unterrichten war ihm niemals Last, sondern stets Berufung und Freude - und sein Lob über gelungene Arbeiten war immer ehrlich und warmherzig: "Joi, schön!" war eine seiner typischen positiven Ausrufe, die den Studierenden stets das Herz erwärmten. 

Die Liebe zur Musik war ihm Lebensinhalt, ebenso wie die Zuneigung zu seinen Studenten - und später zu den Kollegen. Wir werden ihn nicht vergessen!

Aus: Mitteilungen Steirischer Tonkünstlerbund 3/4, Gerhard PRÄSENT (2018) Georg Arányi-Aschner verstorben.