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BIOGRAFIE

Georg Arányi-Aschner wurde am wurde am 16. März 1923 in Budapest in eine zweisprachige (ungarisch/deutsch), sehr musikalische Familie geboren. Seine Mutter war Klavierlehrerin, sein Vater Geschäftsleiter einer großen Firma.

Von seiner Mutter erhielt er Klavierunterricht und übte sich auch früh in Komposition. Seine erste Sonatine spielte er im Alter von 12 Jahren in der Musikakademie.

Er studierte von 1935 bis 1944 an der Budapester Franz-Liszt-Musikakademie. Seine Lehrer waren Pál Kadosa, einem ehemaligen Schüler von Zoltán Kodály, bei dem er Komposition und Klavier studierte, sowie János Ferencsik (Dirigieren), Andreas Pehl (Basstuba) und Peregrin Turry (Oboe). Kurz nahm er auch Unterricht bei Zoltán Kodály in ungarischer Volksmusik und studierte Komposition bei László Lajtha und Kammermusik bei Leó Weiner.

Nach dem Studium unterrichtet er um die zehn Jahre an der Stuhlweißenburger Musikschule (Székesfehérvár) Klavier, Schlagzeug, Musikgeschichte, Musiktheorie und Kammermusik. Weiters unterrichtete er auch in Budapest, wo er auch mehrere Musikschulorchester leitete.

1967 floh er vor dem strengen Kommunismus und der steigenden Religionsfeindlichkeit nach Österreich und zwar nach Wien. Er nahm die österreichische Staatsbürgerschaft an und arbeitete am Raimundtheater als Studienleiter und Korrepetitor, sowie am Prayner-Konservatorium, wo er Klavier unterrichtete. 1969 wurde er nach Graz an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, heute Kunstuniversität, berufen. Dort unterrichtetet er ungefähr 30 Jahre verschiedene Fächer vor allem Harmonielehre und Formenlehre bis zu seiner Pensionierung.

Neben seiner Unterrichtstätigkeit war Georg Arányi-Aschner Zeit seines Lebens Komponist und als sein Werk 2021 katalogisiert wurde, konnten an die 1250 Werke erfasst werden. Das Interesse an einer Vielzahl von Instrumenten beeinflusste seine Kompositionstätigkeit und es entstanden Instrumentalmusik für Instrumente aller Art, weiters auch Opern, Lieder, Kantaten, Chor- und Orchesterwerke. Der klassischen Harmonielehre verpflichtet, entwickelte er seinen eigenen Stil, der vor allem im frühen Werk auch vom ungarischen Volkslied geprägt ist.

Er war Mitglied und viele Jahre im Vorstand des Steierischen Tonkünstlerbundes tätig, und auch Mitglied des KIBU (Komponist*innen und Interpret*innen im Burgenland). Im Rahmen dieser Organisationen und im Rahmen anderer Veranstalter zeitgenössischer Musik v.a. in Wien, Budapest und Debrecen kamen seine Werke regelmäßig zur Aufführung. Es entstanden auch viele Radioaufnahmen und einige Werke wurden auf Bändern, Platten und CDs aufgenommen.

In seiner Pension zog Georg Arányi-Aschner nach Mogersdorf, ins südliche Burgenland, wo er ab 1995 lebte. In dieser Zeit knüpfte er viele Kontakte zur Musikschule in Jennersdorf und zu burgenländischen Musikern. Der Standort Mogersdorf zwischen Graz und Budapest erwies sich als sehr geeignet um seine musikalischen und persönlichen Kontakte auf beiden Seiten der Grenze zu pflegen. Er komponierte und beteiligte sich bis ins hohe Alter am Musikleben und verstarb im Mai 2018 im Alter von 95 Jahren.

Anlässlich seines 100. Geburtstags im Jahr 2023 wurde eine Ausstellung an der Kunstuniversität Graz organisiert und es fanden zu seinen Ehren Gedenkfeiern und Konzerte in Wien, Mogersdorf, Oberwart und Graz statt. Bei diesen Jubiläumskonzerten entstanden auch einige Videomitschnitte von Kompositionen Georg Arányi-Aschners.  

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